ECOLABEL – der „Blaue Engel“ fürs internationale Geschäft

16.12.2019

ECOLABEL – der „Blaue Engel“ fürs internationale Geschäft

Die Zeiten, in denen Produkte hauptsächlich billig sein mussten, sind vorbei. Heute geht es primär um Nachhaltigkeit. Um Vertrauen in die Umweltverträglichkeit der eigenen Produkte zu schaffen, lassen immer mehr Firmen diese zertifizieren. FUCHS LUBRITECH hat zuletzt für seine Schalungsöle und Fette das Ecolabel erhalten. Was bringt so ein Abzeichen den Unternehmen?

Das Ecolabel der EU kann man sich am besten wie den „Blauen Engel“ vorstellen. 1978 in Deutschland eingeführt, macht das Umweltzeichen seither nachhaltige Entwicklungen und Alternativen erkennbar, wo herkömmliche Produkte die Umwelt belasten, beispielsweise im Supermarkt oder im Möbelgeschäft. Das EU Ecolabel ist bei Endverbrauchern zwar weniger bekannt als besagter Blauer Engel, hat aber denselben Zweck. In Europa gibt es schon seit Jahrzehnten zahlreiche Labels und Zertifikate. Allerdings hatten die Länder oft eigene Labels, die nur national anerkannt wurden. Im Zuge der „Europäisierung“ und Globalisierung der Wirtschaft sowie aufgrund einer EU-Verordnung aus dem Jahr 1992 wurde ein EU-weites Umweltzeichen erdacht, das mittlerweile in allen EU-Mitgliedstaaten, aber auch in Norwegen, Liechtenstein, Island und der Türkei offiziell anerkannt wird.

Produkte weltweit eingesetzt

„Das Gute für uns ist, dass das Ecolabel auch international an vielen Orten anerkannt wird“, erklärt Dr. Marion Schaer, Head of Product Safety Management bei FUCHS LUBRITECH. Das fällt insofern ins Gewicht, als die ausgezeichneten Produkte von FUCHS LUBRITECH in der ganzen Welt eingesetzt werden. Das zeigt sich am Beispiel der Seilschmierstoffe: Diese werden unter anderem bei der Herstellung von Seilen für die Schiffsindustrie gebraucht. „Es gibt amerikanische Häfen, die nur noch Schiffe anlegen lassen, die ihre Umweltverträglichkeit in diesem Bereich nachweisen können“, sagt Expertin Dr. Schaer. „Das Gute dabei ist: Die Amerikaner erkennen das Ecolabel an.“ 

„Das Gute für uns ist, dass das Ecolabel auch international an vielen Orten anerkannt wird.“

DR. MARION SCHAER, HEAD OF PRODUCT SAFETY MANAGEMENT BEI FUCHS LUBRITECH

Das Ecolabel wird für spezielle Produkte und Dienstleistungen vergeben, nicht für ganze Unternehmen. Firmen, die das Ecolabel für einzelne Produkte oder Produktlinien erhalten haben, dürfen es für zwei Jahre tragen und damit werben – damit Kunden die Möglichkeit haben, umweltfreundliche und gesunde Produkte zu identifizieren. „Wir bei FUCHS LUBRITECH haben uns schon vor rund zehn Jahren entschieden, dass wir bei unseren Produkten den Nachhaltigkeitsweg gehen wollen“, sagt Dr. Schaer. FUCHS LUBRITECH hat sich dafür an die zuständige nationale Stelle gewandt; in Deutschland ist dies die RAL gGmbH. Per Antrag hat der Schmiermittel-Experte die entsprechenden Nachweise für die Kriterienerfüllung in den Produktgruppen Schalungsöle und Fette eingereicht. Nach der Prüfung durch die RAL gGmbH hat die Prüfstelle mit FUCHS LUBRITECH einen Vertrag zur Nutzung des EU Ecolabel geschlossen. Die Kriterien dabei waren unter anderem, ob es für die zu zertifizierenden Produkte einen Absatzmarkt gibt, inwiefern sie Anwendung finden – und natürlich, inwieweit die stoffliche Zusammensetzung umweltfreundlich ist.

„Es gibt Häfen, die nur noch Schiffe anlegen lassen, die ihre Umweltverträglichkeit nachweisen können.“

DR. MARION SCHAER, HEAD OF PRODUCT SAFETY MANAGEMENT BEI FUCHS LUBRITECH

Ecolabel für zahlreiche Branchen

Generell können Unternehmen ganz unterschiedlicher Branchen sich für die Zertifizierung mit dem Ecolabel anmelden. Das Spektrum reicht von Reinigungsprodukten über Textilien, Farben und Lacke bis hin zu Beherbergungsbetrieben und Campingplätzen. Ausgeschlossene Produkte sind bisher Nahrungsmittel, Getränke, Arzneimittel und medizinische Geräte.  

Für einen Schmierstoffhersteller wie FUCHS LUBRITECH hingegen ist es heute von größter Bedeutung, mit bestimmten Produktpaletten zertifiziert zu sein. Denn nicht nur die Hersteller von Seilen haben die Anforderungen an ihre Zulieferer erhöht. Dieser Trend zeigt sich in sämtlichen Branchen – zum Beispiel auch im Baugewerbe. Wo es im 20. Jahrhundert noch primär darum ging, dass bei den Produkten der Preis und die Performance stimmten, hat sich der Trend um 180 Grad gedreht. Das Credo im 21. Jahrhundert ist vielmehr, dass alles, was ein Unternehmen tut, stets so gut wie möglich für die Umwelt sein muss. Für Kunden aus der Bauindustrie geht FUCHS LUBRITECH hier bei Schalungsölen voran. Diese hochwertigen Asphalt- und Betontrennmittel werden von Baufirmen weltweit im Hoch- und Tiefbau sowie in Fertigteilwerken verwendet. Die Ecolabel-zertifizierte Produktpalette von FUCHS LUBRITECH garantiert dabei, dass sie weder für das Grundwasser, Pflanzen oder Tiere noch für jene Arbeitskräfte gefährlich ist, die mit den Ölen in Berührung kommen.

„Wir wollen noch weitere Produkte zertifizieren lassen.“

DR. MARION SCHAER, HEAD OF PRODUCT SAFETY MANAGEMENT BEI FUCHS LUBRITECH

Bei der Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen Schmierstoffindustrie (NaSch) ist das Mutterunternehmen FUCHS PETROLUB derzeit führend, was die Anzahl an Nachhaltigkeitszertifikaten betrifft. Auch FUCHS LUBRITECH hat neben dem Ecolabel weitere Zertifikate im Repertoire, unter anderem Labels für unproblematischen Trinkwassergebrauch und für ungefährlichen Lebensmittelkontakt. „Das Ecolabel passt sehr gut zu uns, weil wir im gesamten Unternehmen Nachhaltigkeit großschreiben“, sagt Dr. Schaer. Weil sich die EU-Richtlinien für die Festlegung von Umweltkriterien regelmäßig ändern, ist FUCHS LUBRITECH kontinuierlich darauf eingestellt, seine Produkte auf den Prüfstand zu stellen. Für Schmiermittel-Expertin Dr. Schaer ist das auch die Voraussetzung für den künftigen Weg von FUCHS LUBRITECH: „Wir wollen noch weitere Produkte aus unserer Portfolio zertifizieren lassen.“