Den Dispergiervorgang simulieren
Ein Erfolg versprechender Weg, den Aufwand zu minimieren und zugleich eine hohe Qualität in den größer ausgelegten Produktionsanlagen sicherzustellen, liegt im Einsatz virtueller Verfahren wie der numerischen Strömungsmechanik, die von Fachleuten meist mit dem englischen Kürzel „CFD“ (Computational Fluid Dynamics) bezeichnet wird. Gemeinsam mit dem Simulations-Spezialisten TeSolva hat FUCHS ein solches numerisches Verfahren entwickelt, um den Dispergiervorgang bei der Herstellung eines Getriebeöls ganzheitlich zu simulieren und zu visualisieren. Das Ziel ist dabei, strömungsmechanische Fragestellungen näherungsweise mit numerischen Methoden in einem dreidimensionalen Modell zu lösen. Dazu errechnet die CFD-Simulation die Fluid-Strömungen in einer Anlage und berücksichtigt dabei insbesondere die Richtungen und Geschwindigkeiten von Gasen und Flüssigkeiten unter dem Einfluss von Scherkräften, die zum Beispiel von dem Dispergierer im Produktionsbehälter auf sie ausgeübt werden.
Allerdings entstehen dabei schnell gewaltige Datenmengen, die selbst modernste Rechner an ihre Grenzen bringen. „Eine dreidimensionale CFD-Berechnung kann auch schon mal Tage, Wochen oder sogar Monate dauern“, beschreibt Thomas Kroth, Berechnungsingenieur bei TeSolva. „Es ist also wichtig, einen Kompromiss zu finden aus Rechenzeit und Ergebnisgüte.“ Um die richtige Antwort mit vertretbarem Aufwand zu finden, müsse zum einen die Fragestellung gut und präzise formuliert werden. „Außerdem haben wir mit den Kollegen von FUCHS SCHMIERSTOFFE genau definiert, welche Vereinfachungen getroffen werden können, ohne die Antwort zu verwässern“, berichtet Kroth.